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Wichtiger Hinweis:
Bitte beachten Sie, dass die SIGNUS Medizintechnik GmbH nur allgemeine Hinweise rund um die Wirbelsäule liefert. Individuelle Fragen zu Ihrer Erkrankung richten Sie bitte an Ihren Arzt. Eine Haftung für Fehlindikationen oder -behandlungen und deren Folgen können wir nicht übernehmen.
Sprichwörter wie „Rückgrat beweisen“, „Jemanden den Rücken stärken“, „Aufrecht durch‘s Leben gehen“ zeigen, dass die Wirbelsäule ein wichtiges Körperteil für den Menschen ist. Sie steht für den aufrechten Gang und den evolutionären Fortschritt. Aber sie ist auch Anhaltspunkt für negative Gefühle, wenn man zum Beispiel „Etwas im Nacken sitzen“ oder „eine Last auf den Schultern“ hat. Beschwerden im Rücken bedeutet für viele Menschen weniger Lebensfreude und Einschränkungen im Alltag. Häufig sind Erkrankungen des Rückens mit Schmerzen und in schlimmeren Fällen auch mit sensorischen oder motorischen Ausfallerscheinungen, also Empfindungsstörungen oder Lähmungen verbunden. Wir möchten Ihnen einen kurzen Überblick zu den gängigsten Erkrankungen der Wirbelsäule geben. Dies sind jedoch keine vollumfänglichen Informationen. Sie können und sollen das persönliche Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt nicht ersetzen.
Beschwerdebilder des Rückens
Was ist ein Lumbago?
Als Lumbago wird in der medizinischen Fachsprache ein akuter, schnell einsetzender Schmerz im Bereich der Lendenwirbelsäule bezeichnet. Diese Schmerzattacke lässt meist nach kurzer Zeit von selbst wieder nach. Im Volksmund ist auch von einem „Hexenschuss“ die Rede.
Was ist eine Claudicatio spinalis?
Bei einer Claudicatio spinalis kommt es zu einem schmerzbedingten hinkenden Gang und dadurch häufig auch eine Verkürzung der normalen Gehstrecke. Grund dafür ist meist eine Spinalkanalstenose in der Lendenwirbelsäule, die zu einer Nervenreizung führt. Charakteristisch für die Spinalkanalstenose und demzufolge auch für die Claudicatio spinalis ist, dass sich die Beschwerden bei einer nach vorne gebeugten Haltung, z. B. beim Bergaufgehen oder Fahrradfahren, verbessern. Eine weitere Form der Claudicatio ist die Claudicatio intermittens, die zwar auch zu Schmerzen in den Beinen und Hinken führt, jedoch durch eine periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz pAVK, in den Beinen ausgelöst wird. Diese zwei Krankheitsbilder sollten voneinander abgegrenzt werden, um die richtige Therapie wählen zu können.
Was ist eine Radikulärsymptomatik?
Bei radikulären Schmerzen handelt es sich um Schmerzen, die zwar durch eine Reizung der Nervenwurzeln an der Wirbelsäule, zum Beispiel durch einen Bandscheibenvorfall, entstehen, jedoch in die Extremitäten ausstrahlen. Teilweise können die Schmerzen in den Versorgungsgebieten der jeweiligen Nerven sogar stärker ausfallen, als an der gereizten Stelle selbst. Zusätzlich kann es zu Empfindungsstörungen, wie zum Beispiel „eingeschlafenen Beine“ oder zu Funktionsstörungen, wie Lähmungserscheinungen, kommen.
Was ist ein Bandscheibenvorfall?
Der äußere Faserring der Bandscheibe kann spröde und rissig werden, sodass er den Gallertkern nicht mehr ausreichend zusammenhalten kann. Wird die Bandscheibe durch Übergewicht, langes Sitzen oder schweres Heben überlastet, kann sich der Gallertkern nach außen wölben (Bandscheibenprotrusion). Durchbricht er den Faserring, kommt es zum Bandscheibenvorfall (Bandscheibenprolaps). Das ausgetretene Bandscheibengewebe drückt dann auf das Rückenmark und kann Schmerzen oder motorische und/oder sensorische Einschränkungen auslösen.
Die Spinalkanalstenose zeigt sich häufig durch Schmerzen. Viele Patienten berichten von einer Schmerzlinderung, wenn sie sich nach vorne beugen, so zum Beispiel beim Fahrradfahren oder beim Einkaufen, wenn sie sich auf den Einkaufswagen abstützen. Durch die Vorwärtsbeuge vergrößert sich der Abstand zwischen den Dornfortsätzen, was zu einer Entlastung der eingeengten Nervenfasern führt. Bei ausgeprägten Stenosen kann es auch zu Empfindungsstörungen kommen.
Was ist eine Spondylolisthesis?
Damit die Wirbelsäule den Körper stützen kann und gleichzeitig beweglich bleibt, besteht sie aus einzelnen Wirbelkörpern. Die Wirbelkörper stehen senkrecht übereinander – wie die Glieder einer Kette. Beim Wirbelgleiten, der Spondylolisthesis, verlässt ein Wirbel diese geordnete Struktur. Meist gleitet er ein Stück nach vorne in Richtung der Bauchdecke. Ein Gleitwirbel kann angeboren oder die Folge von Verschließ oder Verletzungen sein. Nicht immer macht ein Gleitwirbel Probleme, doch häufig treten Rückenschmerzen auf. In manchen Fällen gleitet der Wirbel so weit ab, dass er Nerven bedrängt oder sogar quetscht.
Was sind Wirbelsäulendeformitäten?
Wirbelsäulendeformitäten beschreiben allgemein Fehlbildungen und Formveränderungen der Wirbelsäule. Hierbei kann es zu einer kyphotischen Fehlstellung, also einem Rundrücken, zu einer lordotischen Fehlstellung, also einer übermäßigen Wölbung nach innen, wie sie bei einem „Hohlkreuz“ vorkommt, zu einer Skoliose oder zu Kombinationen kommen. Diese einzelnen Ausprägungen können wiederum in unterschiedliche Formen und nach unterschiedlichen Ursachen gegliedert werden.
Was ist eine Skoliose?
Betrachtet man die Wirbelsäule von hinten, verläuft sie normalerweise gerade vom Kopf bis zum Becken. Bei einer Skoliose sieht man dagegen eine oder mehrere Wölbungen: Die Wirbelsäule ist seitlich gekrümmt und zum Teil in sich gedreht. Das vermindert die Beweglichkeit. Warum eine solche Krümmung entsteht, ist bei Kindern in den meisten Fällen nicht bekannt. Bei Erwachsenen ist der Grund die Degeneration der Bandscheiben. Eine leichte Skoliose wird oftmals überhaupt nicht bemerkt. Nimmt die Krümmung jedoch zu, erscheinen Schultern und Becken schief. Eine ausgeprägte seitliche Krümmung belastet die Wirbelsäule und kann zu Verschließerscheinungen und daher zu Rückenschmerzen führen.
Was ist eine Wirbelkörperfraktur?
Die einzelnen Wirbel der Wirbelsäule bestehen aus dem Wirbelkörper, den Dornfortsätzen und dem Wirbelbogen. Wie alle anderen Knochen im Körper, können auch diese Strukturen brechen (Fraktur) – sei es durch einen Sturz oder Unfall oder wenn mit zunehmendem Alter die Knochendichte abnimmt (Knochenschwund). Knochenbrüche können wieder verheilen. Nur wenn der Bruch „instabil“ ist, können die Knochenteile oder Knochensplitter das Rückenmark und die Nerven gefährden.
Was ist eien Ossifikation oder Verkalkung des hinteren Längsbandes?
Das hintere Längsband (Ligamentum longitundinale posterius) befindet sich im Spinalkanal und ist an der Hinterseite der Wirbelkörper und den Bandscheiben befestigt. Es schränkt die Vorwärtsbeuge der Wirbelsäule ein und dient zusammen mit dem vorderen Längsband, das an der Vorderseite der Wirbelkörper verläuft, der Stabilisierung der Wirbelsäule. Verknöchert das hintere Längsband kann es zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Engstellen, also einer Spinalkanalstenose, kommen.
Was ist Osteochondrose?
Durch übermäßige mechanische Beanspruchung, wie zum Beispiel langes Stehen oder Sitzen und Bewegungsmangel oder auch Fehlstellungen, wie Skoliose, können sich degenerative Veränderungen auch an den Wirbelkörperendplatten bemerkbar machen. Es kommt zu einer Verhärtung des Knorpel- und Knochengewebes und zur Bildung von Randzacken (Spondylophyten) an den Deckplatten. Dies kann eine fortschreitende Degeneration, Bandscheibenvorfälle, Fehlstellungen oder Stenosen zur Folge haben.
Was ist eine Pseudoarthrose?
Heilt eine Fraktur oder eine operative Durchtrennung von Knochen nach 6 Monaten nicht vollständig aus, sondern bleibt beweglich, spricht man von einer Pseudoarthrose. Neben einer unnatürlichen Beweglichkeit kann es zu anhaltenden Schmerzen und Bewegungseinschränkungen kommen.
Was ist eine Spondylodiszitis?
Die Spondylodiszitis ist eine meist bakterielle Entzündung der Wirbelkörper und Bandscheiben. Ist nur der Wirbelkörper betroffen, so spricht man von einer Spondylitis. Der Häufigste Erreger ist das Bakterium Staphylokokkus aureus. Neben akuten Rückenschmerzen können die Schmerzen auch in den Bauch oder die Hüfte ausstrahlen. Wird die Entzündung nicht behandelt, kann sich die Infektion in das Rückenmark und das Gehirn oder über die Blutbahnen ausbreiten und es kann zu einer Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung kommen.
Was ist ein SIG-Syndrom?
Die Sakroiliakalgelenke (umgangssprachlich auch Iliosakralgelenke (ISG)) verbinden die obere mit der unteren Körperhälfte. Genauer gesagt verbinden sie das Darmbein, das ist der größte Teil des Beckens, mit dem Kreuzbein. Das Kreuzbein ist die Basis der Wirbelsäule. Hier ruht das gesamte Gewicht des Oberkörpers. Die Sakroiliakalgelenke sind zwar richtige Gelenke, sind aber nicht sehr beweglich, da das Becken von starken Bändern umgeben ist. Dennoch können die Sakroiliakalgelenke, wie auch alle anderen Gelenke, Schmerzen und weitere Probleme verursachen: Die Gelenkflächen können verschleißen, sich entzünden oder schmerzhaft blockieren (SIG-Syndrom).
Was ist ein Facettensyndrom?
Die Facettengelenke sind kleine Gelenke, die sich zwischen den Gelenkfortsätzen am Wirbelbogen benachbarter Wirbel befinden und für die Beweglichkeit der Wirbelsäule sorgen. Verschleißen diese Gelenke auf Grund degenerativer Vorgänge, kann es zu Schmerzen, dem Facettensyndrom, kommen.