Durch die HA-Komponente ist diese osteokonduktive Matrix lange genug(!) für die Zellen verfügbar, um an diesem „Leitgerüst“ andocken zu können. Die Zellen resorbieren das Material und bilden an seiner Stelle mineralisierten Knochen. Das neugebildete Knochenmaterial unterliegt schließlich einem Remodeling, wie es auch im natürlichen Knochengewebe funktioniert. Eine weitere Voraussetzung für die Knochenbildung ist aber auch die mikro-poröse Struktur (Porengröße < 10 μm). Diese Mikroporen, die erstaunliche 30% des Porenvolumens von KAINOS+ (Porosität insgesamt: 70%) einnehmen, ermöglichen die Diffusion von physiologischer Flüssigkeit (Nährstoffe etc.) in das gesamte Keramikimplantat. Sie sind auch entscheidend für eine weitere Besonderheit des „Bioaktiv-Konzepts“: sie sind der Ort, wo die Ausfällung von feinsten Apatit-Kristallen beginnt – einem Apatit, das mit natürlichem Knochenmaterial identisch ist. Dies bewirkt, dass die immense mikro-makroporöse Oberfläche von KAINOS+ von einer synthetischen Struktur zu einem echten dynamischen „Interface“ für die Knochenzellen und das neue Knochengewebe modifiziert wird.

KAINOS+ ist eine „biphasische Biokeramik“ – es besteht aus ß-Trikalziumphosphat (TCP) und Hydroxylapatit (HA) im Verhältnis 40:60. Es stellt mit den hochgradig vernetzten Makroporen (Porengröße 300 - 600 μm) eine effektive Matrix für osteogenetische Zellen dar.